Erstmals freie Nanoteilchen mit hochintensiver Laserquelle im Laborexperiment abgebildet
In ihrem Laborexperiment hat das Forscherteam Heliumgas eingesetzt, das - auf niedrigste Temperaturen heruntergekühlt - in einen supraflüssigen Zustand übergeht und beim Zerstäuben klitzekleine Nanotröpfchen bildet. "Diese winzigen Tröpfchen haben wir mit ultrakurzen Röntgenblitzen durchleuchtet und das gestreute Laserlicht als Schnappschuss auf einem Flächendetektor aufgezeichnet", erklärt Dr. Daniela Rupp.
"Zum Erfolg der Experimente haben die hochintensiven Röntgenblitze aus der Labor-Laserquelle am MBI beigetragen, die mit einer einzigen Aufnahme bereits detailreiche Streumuster liefern", erläutert Dr. Arnaud Rouzée vom MBI. "Durch die Aufnahme im sogenannten Weitwinkel-Modus haben wir bislang unbekannte Formen der supraflüssigen Tröpfchen identifiziert", ergänzt Prof. Thomas Fennel vom MBI und der Universität Rostock. Die Ergebnisse des Forscherteams eröffnen völlig neue Möglichkeiten für die Analyse der Struktur und optischen Eigenschaften kleiner Teilchen. Sie zeigen, dass dank modernster Laserlichtquellen nicht mehr nur ausschließlich an Großforschungseinrichtungen beeindruckende Abbildungen von kleinster Materie möglich sind.
Die Physikerin Dr. Daniela Rupp war bis Sommer 2017 als Wissenschaftlerin am Institut für Optik und Atomare Physik der Technischen Universität Berlin tätig. Jetzt baut sie am MBI eine Nachwuchsgruppe auf (Leibniz-Junior Research Group), in der sie ihre Forschung zu Einzelpartikel-Abbildung mit kurzen und intensiven extrem-ultravioletten Lichtpulsen fortsetzt. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet - mit dem Dissertationspreis der Sektion AMOP der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, dem Carl-Ramsauer-Preis der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin sowie dem Physik-Studienpreis der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.