Das "Extreme Photonics" Labor soll weiche Röntegenstrahlung mit Photonenenergien im Bereich des "Wasserfensters" (etwa300 bis 500 eV) bei hoher Stabilität erzeugt werden. Darüber hinaus sollen kohärente Röntgenstrahlen mit einer Photonenenergie von bis zu 1 keV erzielt werden.
Das "Berlin Laboratory for innovative X-ray Technologies" hat den Technologietransfer in diesem Feld zum Ziel. Unsere Vision geht dabei über die Vorstellung eines bilateralen, unidirektionalen Transfers von der Wissenschaft in die Industrie hinaus. Das BLiX soll vielmehr ein Ort kollaborativer Technologieentwicklung im Wissensdreieck Forschung - Ausbildung - Innovation sein. Das BLiX wird gemeinsam betrieben von der Technischen Universität Berlin und dem Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie.
Im Rahmen der Applikationslabore konzentriert das MBI seine spezifischen experimentellen Ressourcen, um eine möglichst flexible, vielfältig nutzbare und kostengünstige Nutzung von aufwendigen, hoch entwickelten Laseranlagen durch interne und externe Nutzer sicher stellen zu können.
Das MBI wendet sich daher mit einem differenzierten Kooperations-Angebot in erster Linie an folgende Nutzergruppen:
Wissenschaftlern aus Universitäten und Forschungsinstituten, deren Arbeitsgebiet nicht oder noch nicht die Ultrakurzzeit-Spektroskopie ist oder eine intensive Nutzung entsprechender Lasersysteme impliziert, soll die Möglichkeit geboten werden, die am MBI verfügbaren Lasersysteme für spezielle Untersuchungen zu nutzen, die sich ad hoc aus ihrer Arbeit ergeben. Angesprochen sind hierbei insbesondere Chemiker, Biologen, Mediziner und Materialforscher (während Physiker wohl in zunehmendem Maße auf eigene Systeme in ihren Einrichtungen werden zurückgreifen können).
Für Forscher und Entwickler aus der Industrie wird dies in dem Maße weiter attraktiv werden, wie die Femtotechnologie mehr und mehr in der Praxis Eingang findet. Auch hierbei können in gemeinsamen Projekten, alternativ aber auch in speziellen Aufträgen, Fragestellungen bearbeitet werden, die bei der externen Gruppe selten oder nur gelegentlich auftreten, für die aber am MBI entsprechende Kompetenz verfügbar ist.
Die Applikationslabore bieten sich natürlich auch für exploratorische Vorstudien an, mit denen geklärt werden kann, ob sich für den externen Nutzer ggf. die Anschaffung eines eigenen Systems lohnt. Gleichzeitig bietet dies die Möglichkeit, sich in die Ultrakurzzeitspektroskopie einzuarbeiten.
Forschergruppen, die bereits Erfahrungen in der Ultrakurzzeit-Spektroskopie oder mit Höchstfeldlasern haben und ggf. auch eigene Kurzpulslasersysteme betreiben, können ultrakurze bzw. ultraintensive Lichtimpulse am jeweiligen technologischen Limit sowie spezielle Messtechniken zur Verfügung gestellt werden. Wegen des hohen Aufwands können diese Entwicklungen, bei denen das MBI teilweise eine weltweit führende Position innehat, nur an einem auf diese Aufgaben fokussierten größeren Institut realisiert, langfristig gepflegt und einem größeren Nutzerkreis zugänglich gemacht werden.
Einzelheiten finden sich in den Projektbeschreibungen, die über die Projektliste zugänglich sind.
Darüber hinaus kann für Kooperationsprojekte eine experimentelle Standardausrüstung zur Verfügung gestellt werden, die ständig erweitert wird. Über den Standard hinausgehende, experimentspezifische Optiken, Meßtechnik und Anlagen für gemeinsame Forschungsprojekte werden nach Vereinbarung entweder vom Applikationslabor, von der MBI-Gruppe oder dem externen Nutzer gestellt. Die Festlegung der Meßzeiten erfolgt in formloser Absprache. Für interessierte Nutzer kann eine Förderung im Rahmen des EU Programms "Access to Research Infrastructures" (Laserlab-Europe) beantragt werden.