in Breslau geboren
Max Born
Für seine statistische Interpretation der Quantenmechanik sowie seine Gittertheorie der Kristalle erhielt Max Born den Nobelpreis für Physik im Jahr 1954 (zusammen mit W. Bothe). Sein Lebenswerk umfasst darüber hinaus zahlreiche, bahnbrechende Arbeiten zur Beschreibung atomarer Vorgänge mit Hilfe der Quantenmechanik, wesentliche Beiträge zur Entwicklung des Formalismus der Quantenmechanik (zusammen mit seinen Schülern W. Heisenberg und P. Jordan) und zur modernen Optik, welche in dem auch heute noch als Standardwerk geltenden Lehrbuch “Born und Wolf: Optics” dokumentiert sind. Der Name Max Born steht somit symbolisch für das Forschungsprogramm des Max-Born-Instituts, welches in diesem Sinne zwischen Quantenoptik, Atom- und Molekülphysik und Physik der kondensierten Materie anzusiedeln ist. Seine Lebensdaten sind nachfolgend kurz zusammengefasst:
Schule, Gymnasium in Breslau
Studienbeginn in Breslau, u.a. Mathematik bei J. Rosanes und F. London
Heidelberg, Beginn der Freundschaft mit James Franck
Breslau - Zürich - Berlin
Göttingen
Privatassistent bei David Hilbert
Vorlesungen bei Hermann Minkowski (spezielle Relativitätstheorie) und Waldemar Voigt (Kristallphysik und Optik)
Seminar bei Felix Klein u. Carl Runge über Elastizitätstheorie
Doktorprüfung (magna cum laude) bei Hilbert, Runge, Voigt, Schwarzschild
Aufenthalt in Cambridge, Vorlesungen bei J. Larmor u. J. J. Thomson
Göttingen - Mitarbeiter bei Minkowski
Habilitation über relativistisches Elektron
erste Begegnung mit Einstein
Arbeiten zur Gitterdynamik
Heirat mit Hedwig Ehrenberg in Berlin - Grünau
Ruf an die Universität Berlin zur Entlastung von Max Planck im Unterricht
Extraordinarius für theoretische Physik, Kinetische Theorie fester Körper
Berufung nach Frankfurt auf den Lehrstuhl Max von Laues, der einem Ruf nach Berlin folgte
erstes eigenes Institut
zwei Assistenten (u.a. Otto Stern)
Ruf nach Göttingen; gleichzeitig erhält James Franck den Lehrstuhl für Experimentalphysik
erste Göttinger "Bohr-Festspiele"
Wolfgang Pauli und Werner Heisenberg Assistenten bei Max Born
Formulierung der "neuen" Quantenmechanik durch Werner Heisenberg
Wahrscheinlichkeitstheoretische Ausdeutung des quantenmechanischen Stoßvorganges durch Max Born
Arbeiten zu Anwendungen und Erweiterungen der Quantenmechanik
Verlust aller akademischen Ämter durch die Nationalsozialisten. Emigration
Arbeit am Cavendish-Laboratorium in Cambridge (UK). Vorlesung über nichtlineare Elektrodynamik
Tait-Lehrstuhl in Edinburgh als Nachfolger von Charles Galton Darwin
Nobelpreis für Physik (statistische Deutung der Quantenmechanik)
Rückkehr nach Deutschland
Initiierung der "Mainauer Kundgebung" (zur Gefahr der Atomwaffen)
Manifest der "Göttinger Achzehn", ein gewichtiger, viel beachteter Protest führender Wissenschaftler gegen eine damals diskutierte Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen
Bad Pyrmont / Göttingen
Auf eine jüngere, umfassende Biographie über Max Born "The End of a Certain World" von Nancy Thorndike Greenspan sei hier hingewiesen. Dazu gibt es auch eine informative Webpage http://www.maxborn.net/
Das Max-Born-Institut pflegt das Andenken Max Borns. Zur 50sten Wiederkehr der Nobelpreisverleihung am 11. Dezember 2004 fand am MBI ein zweitägiges Symposium statt, bei welchem auch Max Borns Sohn Prof. Gustav Born einen Festvortrag hielt. Daraus ist eine ansprechende Broschüre "Max Born - A Celebration" entstanden. Man kann diese hier (als pdf 3.2MB) herunterladen. Gäste des MBI können gerne auch die gedruckte Fassung in einem der MBI-Sekretariate erhalten.
Am 11. Dezember 2007, dem 125. Geburtstag Max Borns, fand ebenfalls ein Symposium zu Ehren des berühmten Physikers statt. Es wurde vom Max-Born-Institut und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin) veranstaltet. Mehrere Mitglieder der Familie Born nahmen daran teil: neben Gustav Born u.a. auch die Sängerin und Schauspielerin Olivia Newton-John, Enkelin von Max Born.