Der 50-jährige Eisebitt hat in Köln Physik studiert, und seine Diplomarbeit im Institut für Festkörperforschung (IFF) des Forschungszentrums Jülich angefertigt. Für seine Doktorarbeit verbrachte er drei Jahre an der University of British Columbia in Kanada, um die Arbeit dann 1996 in Köln einzureichen. Thema war der Zusammenhang von elektronischer und geometrischer Struktur in nanoskaligen Materialien, wichtigstes Werkzeug die Spektroskopie im XUV und weichen Röntgenbereich. Im Forschungszentrum Jülich sowie am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) entwickelte er Methoden, um mit kohärenter Röntgenstrahlung die Struktur einer Probe und deren Dynamik abzubilden. So ist es mit den daraus hervorgegangenen holografischen Verfahren beispielsweise möglich, räumlich und zeitlich hochauflösende Abbildungen der Spinstruktur einer Probe zu erhalten. Anfang 2002 wechselte der nun habilitierte Eisebitt als Leiter einer der ersten BESSY "in-house" Forschungsgruppen nach Berlin, in 2008 nahm er einen Ruf an die Technische Universität Berlin an und hat dort das Fachgebiet "Nanometer-Optik und Röntgenstreuung" aufgebaut. Hier rückte der Femtomagnetimus, die Beschäftigung mit der ultraschnellen Dynamik magnetischer Systeme, in den Fokus seiner Forschung. In geeigneten Materialen kann man mit Femtosekunden-Lichtpulsen Magnetisierung entweder auslöschen oder auch kontrolliert umkehren. Dies ist zum einen für die Datenspeicherung interessant, zum anderen sind die dabei ablaufenden elementaren Vorgänge, die derzeit noch in vielen Aspekten ungeklärt sind, von besonderem Interesse. Die wichtigsten Werkzeugen für diese Studien sind Femtosekunden-Lichtpulse im gesamten Spektralbereich von Terahertz bis Röntgen - für seine Forschung nutzt Eisebitt neben lasergetriebenen Laborquellen daher auch Synchrotronstrahlung an Speicherringen und Freien Elektronen Lasern. Im Max-Born-Institut tritt Stefan Eisebitt die Nachfolge von Wolfgang Sandner an und ist für den Bereich B verantwortlich. Im Namen aller MBI Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten wir Stefan Eisebitt herzlich zu seiner Ernennung gratulieren und freuen uns auf die Zusammenarbeit.