Entweder einmal mit ungeheurer Wucht oder ganz schnell in Folge - so könnte man den derzeitigen Stand in der Lasertechnologie beschreiben. Physiker des Max-Born-Instituts (MBI) in Berlin wollen in enger Zusammenarbeit mit den Diodenlaserspezialisten des Ferdinand-Braun-Instituts (FBH) beides verbinden. Ihr Ziel sind Laser, die hohe Einzelpulsleistungen haben und mindestens einhundert Mal pro Sekunde abgefeuert werden können. Für die Entwicklung solcher Laser erhielten die Forscher 3 Millionen Euro von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung - EFRE). Der Gesamtetat des Projektes beträgt 6 Millionen.
Hochintensitätslaser sind ein relativ junges Produkt der physikalischen Forschung. Sie können einzelne Lichtpulse mit unvorstellbarer Leistung aussenden – weit mehr als die Leistung aller Kraftwerke dieser Welt zusammen. Dabei drängt sich die Energie des Einzelpulses auf einen Zeitraum zusammen, der deutlich kürzer ist als ein Millionstel einer millionstel Sekunde. Wegen ihrer hohen Einzelpulsleistung sind solche Laser dabei, viele Gebiete der Naturwissenschaften, Technik und Medizin zu revolutionieren. Sie dienen unter anderem der Erzeugung neuer Materiezustände, der Ultrapräzisionsbearbeitung von Materialien oder zur Erzeugung von Teilchen- oder Photonenstrahlung mit bisher unerreichten Eigenschaften. Man erwartet sogar, dass innerhalb des nächsten Jahres erstmals die Kernfusion mittels Hochintensitätslasern demonstriert werden kann – vielleicht ein Schritt zu einer vergleichsweise sauberen und praktisch unerschöpflichen Energiequelle.