Das MBI betreibt zivile Grundlagenforschung zur Licht-Materie-Wechselwirkung und setzt hierzu Laser und Messverfahren der Optik und Strukturforschung ein. Die wissenschaftliche Arbeit des MBI ist eingebettet in ein Netzwerk internationaler Kooperationen. Alle Forschungsergebnisse werden in öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
Das MBI bedauert, dass – wie von der Deutschen Welle am 28. November 2022 berichtet –, einer seiner Wissenschaftler eine wissenschaftliche Kooperation mit nordkoreanischen Forschern nach Beginn des UN-Embargos im November 2016 weitergeführt hat. Das MBI übernimmt die Verantwortung für dieses Fehlverhalten.
Inhalt dieser Zusammenarbeit waren theoretische Berechnungen und Simulationen über die physikalischen Eigenschaften einer speziellen Anregungsform von Materie, sogenannter Plasmonen. Die Zusammenarbeit fand ausschließlich auf der Basis von E-Mail-Korrespondenz statt. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung wurden gemeinsam in neun Fachartikeln publiziert, die nach Peer-Review in frei zugänglichen überwiegend amerikanischen wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen sind. Die rein theoretischen Ergebnisse sind bisher nicht experimentell untersucht oder technologisch angewendet. Sie besitzen nach unserer Auffassung keinerlei Dual-Use-Potenzial.
Das MBI weist darauf hin, dass es sich bei dieser Zusammenarbeit nicht um eine Institutskooperation handelte, sondern um eine persönliche Kooperation eines MBI-Wissenschaftlers. Im September 2019 hat das MBI diese einzige Kooperation eines MBI-Forschers mit nordkoreanischen Wissenschaftlern aus eigenem Antrieb unterbunden und beendet. Weitere Kooperationen mit Nordkorea bestanden und bestehen damit seither nicht mehr. Zudem wurden die Institute des Forschungsverbunds Berlin und somit auch das MBI im Jahr 2019 vom für die Exportkontrolle wissenschaftlicher Ergebnisse zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingehend beraten; das MBI hat seine internen Prozesse entsprechend angepasst.
Das MBI betont, dass es keine militärisch relevante Forschung ausführt und/oder mit entsprechenden Forschungseinrichtungen kooperiert. Die von der Deutschen Welle im Film visuell suggerierte Verbindung zwischen der Forschung des MBI und Atomwaffenprogrammen in Nordkorea ist völlig unzutreffend und wird von uns entschieden zurückgewiesen.
Kontakt:
Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI)
Prof. Dr. Marc Vrakking
Geschäftsführender Direktor
Tel. 030 6392-1201
Email: marc.vrakking@mbi-berlin.de
Prof. Dr. Stefan Eisebitt
Direktor
Tel. 030 6392-1300
Email: stefan.eisebitt@mbi-berlin.de