Spintronik als auch die Valleytronik bieten viele potenzielle Vorteile gegenüber der klassischen Elektronik in Bezug auf die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung und die Energieeffizienz. Während jedoch Spinanregungen durch Spin-Bahn induzierte Spinpräzession ihren Charakter verlieren, stellt die Valley-Wellenfunktion eine stabile "Dateneinheit bzw. ein stabiles „bit“ dar. Allein Übergänge in andere Valleys können die Stabilität negativ beeinflussen, eine Eigenschaft, die jedoch durch die Qualität der Probe kontrolliert werden kann. Die Valleytronik stellt somit eine robuste Plattform dar, die der klassischen Elektronik potenziell überlegen ist.
Das Herzstück künftiger Valleytronik- oder Spintronik-Technologien wird neben Quantenanregungen, die Dateneinheiten kodieren, in ihrem Transport liegen, also in der Kontrolle und Erzeugung von Valley- und Spinströmen. Während optimierten Lichtimpulsen für die ultrasschnelle und selektive Anregung von Valley-Quasiteilchen große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, blieb die präzise Erzeugung und Kontrolle von Valley- und Spinströmen außerhalb des Bereichs der ultraschnellen Lichtkontrolle. In einer kürzlich in Science Advances veröffentlichten Studie hat ein Forscherteam des Max-Born-Instituts in Berlin gezeigt, wie ein hybrider Laserpuls, ein sogenannter „Hahnekamm Puls“, der zwei Polarisationstypen kombiniert, die vollständige Kontrolle über ultraschnelle laserlichtinduzierte Ströme ermöglicht.